Segelflugzeuge haben in der Regel keinen Motor und müssen mit Hilfsmittel (Seilwinde, Schleppflugzeug oder einem Eigenantriebsmotor) in den Himmel gezogen werden. Ohne Antrieb sinken sie dann unaufhaltsam dem Erdboden entgegen. Damit nun ein Flug nicht nach wenigen Minuten beendet ist, müssen Aufwinde gefunden werden. Nur so schaffen es die Piloten, Flüge durchzuführen, die über viele Stunden und viele hundert Kilometer Flugstrecke gehen.
Aufwinde gibt es in verschiedenen Formen:
Hang- und Wellenaufwinde gibt es nur an größeren Bergen. Im Flachland wird in thermischen Aufwinden geflogen. Hierbei steigt Luft – einmal von der Sonne auf eine bestimmte Temperatur erwärmt – auf. Die Segelflugpiloten versuchen sich in diesen Aufwindblasen aufzuhalten. Wenn die aufsteigende Luft stärker steigt als das Segelflugzeug in seiner umgebenden Luft sinkt, so gewinnt es an Höhe.
Auch aus thermischen Gründen fliegt die Fliegergruppe Fellbach am Rand der Schwäbischen Alb.
Wie in jeder anderen Sportart auch gibt es beim Segelfliegen Wettbewerbe. Diese reichen von kleinen lokalen Wettbewerben über Deutsche Meisterschaften bis hin zu Weltmeisterschaften. Einzig die Olympische Disziplin blieb den Segelfliegern bisher verwehrt.
Bei Segelflugwettbewerben wird in zwei Arten unterschieden – in zentrale und dezentrale Wettbewerbe.
Bei dezentralen Wettbewerben – etwa der Deutschen Meisterschaft im Streckensegelflug – stellen sich die Piloten selber eine Flugaufgabe, in der Regel einen Streckenflug um drei festgelegte Wendepunkte, ohne Außen- oder Zwischenlandung! Sieger des Wettbewerbs ist, wer in seinen drei weitesten Flügen die meisten Kilometer geschafft hat.
Dezentrale Wettbewerbe gehen meist über die gesamte Flugsaison. Charakteristisch ist, dass die Wettbewerbsflüge an unterschiedlichen Tagen und von unterschiedlichen Flugplätzen aus in ganz Deutschland oder auch Europa stattfinden und zentral verglichen werden.
Im Gegensatz dazu finden zentrale Wettbewerbe nur über einen begrenzten Zeitraum von ein oder zwei Wochen statt, alle Piloten starten am selben Flugplatz. Ein Wettbewerbsleiter stellt morgens eine Aufgabe, auch hier meist einen Dreiecks-Streckenflug. Die Piloten müssen nun alle dieselbe Strecke fliegen, entscheidend für Sieg oder Niederlage ist hier die Zeit, die der einzelne Pilot benötigt.
Die Wettbewerbsflüge werden anhand ihrer GPS-Daten dokumentiert, die den gesamten Flugweg vom Start bis zur Landung mitschreiben. Die Daten werden nach dem Flug übertragen und ausgewertet.